Sonntag, 3. August 2014

War's das schon?

Es hat mich einige Zeit gekostet (JA Mariella hier wird gekostet!!!) um mich an den Namen meines Blogs bzw. meine zugehoerige Emailadresse zu erinnern. Schliesslich hat es doch geklappt. Aber das sagt wohl alles. Meine vorher ueberlegte Ausrede sollte sein, dass ich zu beschaeftigt bin mit Spass haben um hier etwas zu posten. Das waere schlussendlich gelogen gewesen. Ich habe einfach kaum an Deutschland gedacht und nur die noetigsten Anrufe geatetigt. An das Schreiben eines Blogs habe ich Anfangs noch gedacht. Schlussendlich war aber weder genuegend Motivation da noch sah ich einen Grund darin jeden ueber mein Leben in Kenntnis zu setzen. Denn das hier war alles immer nur meins und das Befuerfnis zu Teilen hatte ich selten!!
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Ich befinde mich im letzten Monat meiner atemberaubenden und spannenden Reise die im Oktober 2013 begann. Momentan sitze ich in einem Internetcafe in KingsCross, dem Rotlichviertel Sydneys. Hier hat mein Australienaufenthalt im November 2013 begonnen und hier habe ich die letzten 10 Monate gearbeitet und gelebt. Der australische Winter, welcher doch erstaunlich unangenehm kalt sein kann, ist fast ueberstanden und die Sonne strahlt mir bereits wieder kraeftig auf die Nasenspitze.

Und nun von Beginn an:

Nachdem ich mit meinen lieben Freunden im Oktober Malaysia und Singapur unsicher gemacht hatte, (hierzu gibt es Blogeintraege), ging es ende Oktober 2013 nach China um eine Woche meine Magdeburger Freundin Franzi in Shanghai zu besuchen, welche gerade als Deutschlehererin an einer chinesischen Universitaet einen Auslandsaufenthalt absolvierte. Was ich noch in meiner Erinnerung ueber China habe, es ist doch eine Weile her, ist verrueckt. China is anders, UND WIE !!! Zunaechst einmal kann niemand Englisch. Das fuehrt zu einigen mindergrossen und grossen Problemen. Denn wenn man keine Ahnung hat, wo man sich befindet, kann man nicht einmal das guenstige Taxi nutzen, da auch dessen Fahrer keine Ahnung hat, versucht man es in Englisch. Auf Mandarin hiess unser Hostel nicht Blue-Mountain-Youth-Hostel sondern "%^&**@#$%" (sehr grob uebersetzt). Man sollte sich also immer ein Stueck Papier mit diesem Schriftzug einstecken haben, um den Heimweg zu finden. Strassenschilder, Restaurantmenus, Hinweisschilder, etc. waren natuerlich alles auch meist ausschliesslich in Mandarin. Zeichensprache und Bildvergleichen ist die Loesung der meisten Sprachprobleme. Ich erinnere mich noch dass ich nach drei Bieren einer Kellnerin erklaeren wollte, dass sie gut aussieht. Schlechte Idee - hat naemlich nicht geklappt. Sie hat kein Wort verstanden und mich nur fragend angeschaut :D . Ich will jetz nicht zu ausufernd auf China eingehen. Was war wie erwartet? Die Luft ist verschmutzt, die Stadt ist ueberbevoelkert, Polizei ist UEBERALL (Das Gepaeck wird sogar durchleuchtet, wenn man nur die U-Bahn nutzen moechte und als wir einen Rivercruise machen wollten, kam ich mir so vor, als wuerde ich das Land verlassen) und das Essen sowie die Unterkunft waren guenstig. Was habe ich nicht erwartet? Die Innenstadt von Shanghai ist unglaublich sauber, dafuer aber sind die lokalen Restaurants regelrecht widerlich. Es stinkt und sieht furchtbar aus. Gegessen haben wir hauptsaechlich bei McDonalds und co. Nachdem ich in Malaysia und Singapur noch haufenweise Strassenfood gegessen habe, ging das in China gar nicht mehr. Die Menschen, die sich verstaendigen koennen, sind unglaublich nett und aufgeschlossen. Wir haben mehrere total nette Chinesen, vor allem in unserem Hostel, getroffen. Von dem alten China ist wenig uebrieg geblieben und das, was es noch gibt, ist vom Massentourismus so unglaublich ueberlaufen, dass man sich kaum bewegen kann (hierbei handelt es sich fast ausschliesslich un Chinesen versteht sich). Die Getraenkepreise in den Clubs koennen sich mit den Preisen in Australien messen. Unverschaemt hoch und demzufolge waren diese Clubs voller Internationals. Gemuetlicher war es bei einem kalten Bier in unserer Hostellobby und den lustigen Chinesen.
Die Skyline ist atemberaubend und ich habe nie etwas groesseres gesehen. Singapurs Skyline ist regelrecht klein dagegen.
Generell hatten wir eine spannende Woche und ein paar witzige Dinge die mir noch einfallen, bleiben jetz auch ungenannt. Da muesst ihr mich dann persoenlich fragen. Nachdem ich Franzi sicher ein Jahr vorher nicht gesehen habe, haben wir uns doch auf den Punkt verstanden und ich glaube beide unsere Zeit genossen. Sie ist bald danach zurueck nach Deutschland und mein eigentliches Abendteuer sollte erst beginnen.

There we go!

Am 4.11.2013 gegen Mittag habe ich zum zweiten Mal in meinem Leben australischen Boden betreten. Wie auch 3 Jahre zuvor hatte ich beim Einreisen kaum Probleme und da jeder zu meiner Freude Englisch verstand und ich mich noch an einige Dinge erinnerte, habe ich mein Hostel schnell gefunden. Einchecken wollte ich ohne Reservierung in dem selben Hostel in Kings Cross in dem ich mit Helene drei Jahre zuvor war. Das war eine dumme Idee. Zunaechst einmal gab es das Hostel nicht mehr. Der alte besitzer Hatte es verkauft und nun war es umgebaut und das teuerste am Platz. Eine Nacht im  BackpackersHQ 4-Bett-Zimmer gibt es fuer 40 Dollar. Ausserdem hatte gerade die Hochsaison begonnen und ich hatte Glueck das letzte Bett im sonst ausgebuchten Hostel zu bekommen. Hier habe ich mich eine Woche aufgehalten und es war einfach schrecklich. Diese Woche war vermutlich meine haerteste in Australien. Abgesehen davon, dass ich pleite war, waren die Leute nicht so wie ich es mir gewuenscht hatte und ich konnte nicht sofort einen Job, wie erhofft, finden. Ich bin in Kings Cross einmal umgezogen und habe es in einem Anderen Hostel versucht. Dieses war guenstiger und die Leute schon eher von der Art die zu mir passt. Von hier gibt es die ersten echten Freundschaften und waehrend dieser Zeit habe ich auch meinen Job gefunden. Allerdings war das Hostel dreckig, die Zimmer waren klein und eigentlich war meine Preisvorstellung immernoch weitaus niedriger. Hier zahlte man etwa 190 Dollar die Woche. Waehrend eines Gesprachs zwischen zwei Deutschen Maedels hatte ich den Namen eines Hostel aufgeschnappt, dass ein bisschen abseits sein soll, aber viel mehr Comfort bieten und zudem sehr guenstig ist. Schnell die telefonnummer besorgt und durchgerufen. Neben meinem Job war das vermutlich der groesste Gluecksfall dieser ganzen Reise. Ich weiss nicht genau was passiert waere, haette ich nicht in dieses Hostel eingecheckt. Aber die Zeit hier war der Hammer und das alles war nur so durch dieses Hostel moeglich. Nach einer weiteren Woche im Rotlichviertel Sydneys bin ich Schlisslich in den Stadtteil Glebe und das Rooftophostel umgezogen. Bis jetzt lebe ich dort :)

Mein urspruenglicher Plan war es als Kellner zu arbeiten und mich nebenbei auf Jobs als Professional zu bewerben, da ich im Oktober auch gerade mein Studium abgeschlossen hatte und theoretisch haette arbeiten koennen. Daraus wurde nichts wie ihr euch denken koennt :) Ich habe mich ueberall beworben. Ich bin druch Bars, Clubs und Restaurants gegangen und habe meinen Lebenslauf eingereicht. Ich habe mich bei zich Agenturen gemeldet und Online-Bewerbungen abgeschickt. Als Michelle aus Italien(Mein erster echter Kumpel) und ich an einem Fischgeschaeft vorbeikamen, nachdem er mich beim Bewerbungen aushaendigen begleitet hat, hat er mich ueberredet reinzugehen und meinen Lebenslauf auszuhaendigen. Ich wollte urspruenglich partout nicht in diesen Laden hineingehen, obwohl sie eine Stelle ausgeschrieben hatten. Das letzte was ich in Australien machen wollte war im Fischbereich zu arbeiten. Meine Vorstellung war doch so anders und meine Bachelorarbeit ueber Prawns, die mich unendlich genervt hat, erst abgehakt.

Ich arbeite heute noch dort und nichts waere moeglich gewesen ohne diesen verrueckten Job. Die Anfangszeit war hart. Fuer mich war alles neu. Ich hatte in meinem Leben wenig mit Fischen zu tun, abgesehen davon, dass wir nicht Deutsch reden :D Mein Job ist es den Laden herzurichten, den Fisch zu verkaufen und zuzubereiten. Wir verkaufen neben frischem Fisch auch Fish&Chips und alles was dazu gehoert. Ich kann jetz so ziemlich alles mit Fisch anstellen und bin ziemlich stolz drauf :D Der Laden wendet sich an premium-customer. Der Fisch ist extrem teuer aber auch sehr hochwertig. Der Laden ist EXTREM aufwaendig gestaltet. Das Set-up dauert jeden Tag 2 bis 3 Stunden. Da wir ausschliesslich mit echtem Eis arbeiten und die Handhabung anspruchsvoll ist. Es hat Monate gedauert, bis ich die notwendigen Faehigkeiten erlangt habe, um die meisten Arbeitsschritte sorgfaeltig zu erledigen. Ich bekomme aber auch heute noch oft zu hoeren, was ich alles nicht gut mache :) Perfekt bin ich noch laengst nicht und werde ich auch nicht mehr werden. Es faengt schon damit an, dass man Eis mit Wasser in einem bestimmten Verhaeltnis mixen um es ordentlich bearbeiten zu koennen. Das Eis muss man sich eher wie flockigen Schnee vorstellen, wenn wir es aus der Ladeninternen Eiskammer holen. Alle anderen Schritte sind viel zu komplex um es hier zu erlaeutern. Aber im Endeffekt ist es furchtbar interessant und naechsten Winter baue ich die crasseste Eisburg! Das Gehalt ist gut und ich durfte sehr viel Arbeiten. Zunaechst hatte ich mich noch weiter nach Jobs umgeschaut und einige male als Kellner gearbeitet. Ich merkte doch sehr schnell, dass man bei diesen Jobs in Australien wenig verdient und habe es dann schnell aufgegeben.
Generell ist zu den Einkommensverhaeltnissen hier zu sagen ist, dass man hier viel viel mehr verdient als in Deutschland. Selbst wenn man die Wechselkurse und die hoeren Lebenserhaltungskosten mit in die Rechnung einbezieht. Es wird schwierig sein sich wieder an deutsches Gehalt zu gewoehnen.

Das einzig wirklich daemliche an meinem Job war, dass der Seafoodstore mitten in KingsCross liegt und ich gerade nach Glebe, was etwa 5 km entfernt ist, umgezogen bin. Schlussendlich hat mich das doch weniger gestoert und ich habe es genossen den Weg zu Fuss zu gehen und dabei voellig abzuschalten.

Mein neues Hostel bietet alles was man braucht (bis auf Privatsphaere). Wir haben in unserem vier-bett-Zimmer Fernseher, Computer und privates Bad. Zudem gibt es genuegend Stauraum fuer das Gepaeck und die Leute sind aufgrund der extrem guenstigen Konditionen echte entspannte Backpacker und auch ich konnte mich von dem Moment an in Australien entspannen. Aus der Zeit in diesem Hostel gingen viele gute Freundschaften hervor. In meinem ersten Zimmer traf ich auf Michael aus Heidelberg. Zusammen mit seinem besten Freund Konstantin haben wir eine unglaublich coole Zeit erlebt und haben schliesslich gemeinsam die Eastcoast bereist. Ausserdem habe ich in dieser Zeit auf einer Party Sarah und Mariella kennen gelernt. Die beiden Freundinnen wurden meine engsten Vertrauten in Australien und wir sind schliesslich gemeinsam nach Bali gereist. Besonders dass ich Mariella kennen gelernt habe hat alles geaendert und ist das Glueck meines Australienaufenthalts. Mir tun schon die Finger weh und ich kann jetz nicht weiterschreiben. Mein Vorhaben auch nur annaehrend zusammenzufassen was hier passiert ist scheint mir fast unmoeglich. Ich werde es aber bald weiter versuchen. Bilder kommen natuerlich auch. Es ist immer schwierig, da ich keinen eigenen PC besitze.

Zurueck komme ich am 12.09.2014. Time for a doener kebab. Thats what i miss most! :)





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